Es ist morgen. Halb acht in Deutschland. Die Augen sind noch nicht richtig geöffnet und von Betriebstemperatur kann noch keine Rede sein.
Mein Mobiltelefon klingelt. Ich nehme es aus der Tasche. Ein Blick auf das Display. Es ist meine Frau. Es ist jetzt nicht ungewöhnlich dass wir um diese Zeit miteinander kommunizieren. Ich stehe am S‑Bahnhof und sie ist bereits in der Schule mit dem Auto angekommen. Doch meist beläuft sich der Informationsaustausch auf ein paar (motivierende) Kurznachrichten via WhatsApp oder Threema. Nicht heute. Keine Sprachnachricht. Ein richtiger Anruf. Überrascht und noch verschlafen nehme ich den Anruf entgegen.
Es prasseln jede Menge Informationen auf mich ein. Overkill. Panik. Das Gespräch scheint auch nicht mit Entgegennahme des Anrufs zu beginnen. Meine Frau scheint schon während sie gewählt hat und wartet das ich auf das grüne Hörersymbol tippe mit reden (oder zumindest über all das was erzählt werden muss) begonnen zu haben. Bis ich endlich abgehoben habe scheint sie schon mitten drinnen zu sein.
Für mich als Mann habe ich dem kurzen aber informationsreichen Telefonat folgende Informationen entnommen:
- Schatzi
- Aufräumen
- Wegwerfen
- Alles Neu
- Ruf mal meine beste Freundin an
Alter, das war echt krass. In einem Wort: Overkill oder Reizüberflutung.
Ich weiß nicht wie es dir oder euch geht. In solch einer Situation bekomme ich erst mal Panik und gehe auf Abstand. Distanziere mich erst mal. Auch wenn ich meine Frau sehr liebe frage ich mich in solch einem Augenblick von welchem Planeten sie wohl abstammt.
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